How To Hörspaziergang
Ein Leitfaden zur Produktion von Audiowalks
AUDIOWALK und HÖRSPAZIERGANG sind Begriffe, die bis jetzt keine feste Definition und kein eindeutiges Zuhause gefunden haben. Worauf sich wohl die meisten einigen können: Bei einem Audiowalk hörst du beim Gehen z.B. über Kopfhörer ein Hörstück, das sich auf den Ort bezieht, an dem du bist. Audiowalks können Elemente von Performance, Tanz und Theater enthalten, sie können reine Klangkunst-Projekte sein, sie können als Hörspiele im öffentlichen Raum oder als Streetgames funktionieren, sie können Vermittlungs-, Beteiligungs- und soziokulturell inspirierte Projekte sein. Allen Formen ist gemein, dass durch die Überlagerung von realem und medialem Raum sowie durch die Gleichzeitigkeit von imaginiertem und physischem Erlebnis, eine ganz besondere ortsbezogene ästhetische Erfahrung entsteht.
Ein gelungener Hörspaziergang ist ein gemeinsamer Tanz von Ort, Inhalt, Gestaltung und Technik. Was helfen kann, dass die vier Elemente einen Rhythmus finden, ohne einander beim Tanzen auf die Füße zu treten, haben wir mit How to Hörspaziergang zusammengetragen.
Du findest hier eine Sammlung von Hintergrundinformationen, Good-Practice-Beispielen, praktischen Tipps und theoretischen Überlegungen, die aus unserer eigenen künstlerischen Praxis heraus entstanden ist. Ein „Work in Progress“, so wie die Kunstform Audiowalk selbst.
Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir in der Regel das generische Femininum und hoffen, dass mit dieser grammatikalischen Form alle Geschlechter inkludiert sind.
Zur Choreografie eines Audiowalks gehören nicht nur Richtungs- und Wegangaben, sondern auch Bewegungsformen und -geschwindigkeiten (Gehen, Laufen, Hüpfen …) sowie Körperhandlungen (Strecken, Kauern, Klatschen ...).
Eine Choreografie kann mit klaren Handlungsanweisungen konzipiert sein („Setz dich auf die Bank hinter der Schaukel.“), sie kann aber auch Spielräume für eigene Entscheidungen ermöglichen („Such dir eine Sitzgelegenheit.“) (→ INTERAKTION). Auch die Art der → WEGFÜHRUNG innerhalb des Audiowalks (z. B. klar definierte Route oder Umherschweifen) ist Bestandteil seiner Choreografie.
Die Gruppe LIGNA hat seit 2003 mit ihrem Radioballett. Übung in nichtbestimmungsgemäßem Verhalten eine besondere Choreografie entwickelt. Eine Gruppe von Teilnehmenden führt, über Kopfhörer gesteuert, bestimmte Bewegungen und Handlungen in öffentlichen Räumen aus und macht damit auf unser normiertes Handeln in solchen Räumen aufmerksam.
Die Initiative für dieses Projekt kam vom Kulturkosmos Leipzig e.V. Die inhaltliche Umsetzung lag bei den Soundmarkern, dem Labor für ortsbezogene Audioarbeiten. Technische und inhaltliche Beratung bekamen wir von Guidemate, der Plattform für Audiowalks.
Projektträger
Autor*innen
Beratung
Enstanden mit Unterstützung durch