How To Hörspaziergang

How To Hörspaziergang

Ein Leitfaden zur Produktion von Audiowalks

How To Hörspaziergang - Ein Leitfaden

AUDIOWALK und HÖRSPAZIERGANG sind Begriffe, die bis jetzt keine feste Definition und kein eindeutiges Zuhause gefunden haben. Worauf sich wohl die meisten einigen können: Bei einem Audiowalk hörst du beim Gehen z.B. über Kopfhörer ein Hörstück, das sich auf den Ort bezieht, an dem du bist. Audiowalks können Elemente von Performance, Tanz und Theater enthalten, sie können reine Klangkunst-Projekte sein, sie können als Hörspiele im öffentlichen Raum oder als Streetgames funktionieren, sie können Vermittlungs-, Beteiligungs- und soziokulturell inspirierte Projekte sein. Allen Formen ist gemein, dass durch die Überlagerung von realem und medialem Raum sowie durch die Gleichzeitigkeit von imaginiertem und physischem Erlebnis, eine ganz besondere ortsbezogene ästhetische Erfahrung entsteht.

Ein gelungener Hörspaziergang ist ein gemeinsamer Tanz von Ort, Inhalt, Gestaltung und Technik. Was helfen kann, dass die vier Elemente einen Rhythmus finden, ohne einander beim Tanzen auf die Füße zu treten, haben wir mit How to Hörspaziergang zusammengetragen.

Du findest hier eine Sammlung von Hintergrundinformationen, Good-Practice-Beispielen, praktischen Tipps und theoretischen Überlegungen, die aus unserer eigenen künstlerischen Praxis heraus entstanden ist. Ein „Work in Progress“, so wie die Kunstform Audiowalk selbst.

Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir in der Regel das generische Femininum und hoffen, dass mit dieser grammatikalischen Form alle Geschlechter inkludiert sind.

A B C D F G H I K L M N Ö P R S T V W Z
Es gibt 2 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben B beginnen.
B

BESETZUNG
Bewusst oder unbewusst – wenn wir eine Stimme hören, stellen wir sofort viele Fragen: Wie klingt sie? Sympathisch? Attraktiv? Kühl? Unsympathisch? Was ist das für eine Person? Ist sie Muttersprachlerin? Hat sie einen Sprachfehler? Was erzählt all das über sie? Warum genau reizt mich diese eine Stimme so sehr? Warum stößt mich die andere ab? Die alte Frau auf der Straße, die Jungs in der letzten Sitzreihe im Bus: Warum sprechen sie so und was macht das mit mir? Wer Audiowalks macht, sollte diese Fragen verinnerlichen und im Alltag immer wieder mitlaufen lassen. Welche Stereotype transportieren die Stimmen vielleicht? Selbst wenn wir es nicht möchten, reproduzieren wir in der Auswahl unserer Stimmen immer wieder auch rassistische, klassistische und sexistische Klischeevorstellungen. Im Film werden People of Color allzu oft zu People-Of-Color-Themen besetzt. Der Verdacht liegt nahe, dass dies auch im Audiobereich der Fall ist. Mit einer kritischen Besetzungspolitik kann man einen Beitrag leisten, rassistische und andere Stereotype aufzulösen. 

BUDGETIERUNG
Audiowalks können mit sehr wenig Mitteln produziert werden. Mit viel Liebe und Idealismus entstehen trotz Geldmangel schöne Arbeiten. Zum Glück gibt es aber zahlreiche Möglichkeiten, ein Projekt durch Förderungen aus öffentlicher Hand, mit der Hilfe von Stiftungen, Stipendien, Sponsorinnen oder Auftraggeberinnen zu finanzieren ( Finanzierung). Eine Projektbudgetübersicht ist in Form eines Kostenvoranschlages für Auftraggeberinnen oder als Finanzierungsplan für einen Förderantrag wichtig. Diese Übersicht ist aber auch für dich selbst wichtig, damit du einen Überblick über die eigenen Finanzen und damit einhergehenden Möglichkeiten der Umsetzung hast. Mit dem Budget entscheidet sich in Teilen schon, ob ein Walk 20 oder 40 Minuten lang wird und ob das Sounddesign eher minimalistisch oder fester Bestandteil der Erzählung wird.

Hier eine kurze Auflistung der Posten, die auf jeden Fall für einen Audiowalk anfallen:

Recherche- und Konzeptionszeit, Skript, Testwalks, Aufnahmen, Tonschnitt und Sounddesign. Plane auch Abstimmungs- und Korrekturschleifen ein. Hinzu kommen können Honorare für Sprecherinnen und Musikerinnen, Tonstudiomiete, Technikmiete, Gebühren für Sounddatenbanken und Bereitstellung des Walks auf einer Audiowalkplattform, Pressematerial und Pressearbeit.
Eingereicht durch: AK, CB

Die Initiative für dieses Projekt kam vom Kulturkosmos Leipzig e.V. Die inhaltliche Umsetzung lag bei den Soundmarkern, dem Labor für ortsbezogene Audioarbeiten. Technische und inhaltliche Beratung bekamen wir von Guidemate, der Plattform für Audiowalks.

Projektträger

Autor*innen

Beratung


Enstanden mit Unterstützung durch