Was wir sehen, wenn wir nur hören

Was wir sehen, wenn wir nur hören

Wahrnehmungsübung für Ohr und inneres Auge.

Benötigte Zeit: ca. 30 Minuten
Benötigtes Material:
# Tuch, um Augen zu verbinden

Beschreibung der Übung für 2 Personen:

Eine Person denkt sich eine Spaziergangsroute von ca. 10-15 Minuten aus, die zu einem bestimmten Ziel führt (ein Platz, eine Kreuzung, ein Hof…). Die zweite Person schließt die Augen und lässt sich entlang der ausgedachten Spaziergangsroute führen.

Dabei stellt die führende Person der blinden Person Fragen nach der räumlichen Wahrnehmung: Wie stellst du dir die Straße vor, an der wir gerade entlang laufen? Wie sieht es links von uns aus, wie sieht es rechts von uns aus? Was für Menschen kommen uns entgegen…?
Kennt die blinde Person die Umgebung ist es hilfreich, immer wieder Schleifen zu drehen und kleine Kreise zu laufen, um bekannte Orientierungspunkte zu verwischen und die akustische Wahrnehmung zu schärfen. Am Zielort angekommen, beschreibt die blinde Person so genau wie möglich den Ort, an dem sie sich befindet: Wie sieht es hier aus? Was befindet sich vor, neben, hinter dir? Wo gibt es Wände, wo gibt es offene Flächen, wo Bäume, wo Menschen? Wie sehen die Häuser aus, der Boden, die Straßenlampen, die Sträucher…?

Nach 5 Minuten detaillierter Vorstellung und Beschreibung öffnet die nicht sehende Person langsam die Augen, hat dabei zunächst den Blick auf den Boden gerichtet und hebt dann langsam den Kopf und sieht den Ort, dessen Aussehen sie bisher nur gehört und imaginiert hat.

Audio-Beispiel für eine Ortsbeschreibung mit verbundenen Augen: